Krisengipfel zu Kinderklinik: Akutmaßnahmen in wenigen Tagen

Schon in den nächsten Tagen werden erste Akutmaßnahmen an der Kinderklinik in Innsbruck umgesetzt. Das ist eines der Ergebnisse eines Krisengipfels Montagfrüh im Landhaus. Weitere Details werden am Mittwoch bekanntgegeben.

Für Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) hat die Kinderklinik oberste Priorität. Deshalb hat er die Spitzen von TILAK und Medizinuniversität ins Landhaus gebeten. Sein Ziel ist, dass die bereits angekündigten Akutmaßnahmen so rasch wie möglich umgesetzt werden müssen und das angeschlagene Vertrauen der Bevölkerung in die Kinderklinik wiederhergestellt wird. Vonseiten der TILAK fordert Tilg in Zukunft eine offenere Informationspolitik gegenüber den Eltern von Patienten. Gleichzeitig streicht Tilg aber auch die Leistungen der Kinderklinik, an der jährlich 80.000 Kinder und Jugendliche behandelt werden, hervor.

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Bessere Personalplanung und interne Kommunikation

Details zu den geplanten Akutmaßnahmen werden erst am Mittwochvormittag bekanntgegeben. Einige Gespräche stehen noch aus und am Dienstag sollen die Mitarbeiter an der Kinderklinik informiert werden. Laut TILAK-Vorstand Stefan Deflorian steht fest, dass die interne Kommunikation zwischen den einzelnen Departments an der Kinderklinik bzw. auch jene mit anderen Kliniken verbessert werden soll. Die internen Abläufe an der Kinderklinik sollen durch eine verbesserte Personalplanung optimiert werden. Für den Bereich Intensiv wurde schon vergangene Woche eine Personalaufstockung in Aussicht gestellt.

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Strukturänderung dauert noch mehr als ein Jahr

Die Akutmaßnahmen sollen laut Rektor Herbert Lochs in den kommenden Tagen umgesetzt werden und bereits Teil einer neuen Struktur an der Kinderklinik sein. Bezüglich Struktur ist eine Reduktion von derzeit fünf auf drei Kliniken geplant. Was dafür fehlt ist noch das Okay des Unirats, der im Dezember darüber entscheiden wird. Erst dann können die Professorenstellen für die neuen Kliniken ausgeschrieben werden. Derartige Berufungsverfahren dauern laut Lochs ein bis eineinhalb Jahre.

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Konkrete Fälle müssen aufgeklärt werden

Die jüngste Diskussion rund um die Kinderklinik wurde durch einige Fälle angeheizt, bei denen Eltern mögliche Behandlungsfehler orteten bzw. auch auf fehlende Kommunikation hingewiesen haben. Diesbezüglich forderte Landesrat Tilg lückenlose Aufklärung seitens der TILAK. Ob man am Mittwoch auch öffentlich zum jüngsten Fall eines Kindes aus Südtirol - das mit schweren Verbrennungen eingeliefert wurde und nach mehrwöchigem künstlichen Tiefschlaf geistig behindert ist - Stellung nehmen wird, steht noch nicht fest. Bis jetzt habe man die Freigabe der Eltern dafür noch nicht erhalten, sagte Deflorian.

Stefan Lindner; tirol.ORF.at