Klinik: Mädchen lag länger in Narkose
Nach einer internen Kontrolle der Akten stehe mittlerweile ein Zeitraum von 46 Stunden fest, so Tilak-Sprecher Johannes Schwamberger am Dienstag gegenüber der APA.
Krankenakt noch nicht vollständig
Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht das Narkosemittel Propofol.
Der Krankenakt umfasse derzeit rund 2.000 Seiten und sei noch nicht vollständig. Drei Kliniken seien dabei involviert, diese Berichte stünden noch aus.
Im Rahmen der laufenden Untersuchungen habe sich der Verdacht erhärtet, dass eine sehr seltene Nebenwirkung des Narkotikums zum Tod des Kindes geführt haben könnte. Diese trete in einem von 10.000 Fällen auf und werde Rhabdomyolyse genannt.
- Kinderklinik will Hilfe von außen (tirol.ORF.at; 4.11.2011)
- AGES: Propofol für Kinder-Intensivstationen nicht zugelassen tirol.ORF.at, 4.11.2011
- Kleinkind stirbt nach Eingriff (tirol.ORF.at; 29. 10. 2011)
Dabei handelt es sich um die Auflösung der quer gestreiften Muskelfasern, wozu die Skelettmuskulatur, Herzmuskulatur und Zwerchfell gehören.
Beim Spielen Klebstoff verschluckt
Das Mädchen war am 15. Oktober in das Bezirkskrankenhaus Schwaz eingeliefert worden, weil es beim Spielen Klebstoff verschluckt hatte. Von dort war das Kind aber umgehend an die Innsbrucker Klinik überwiesen worden. Noch am selben Tag wurde unter Narkose eine endoskopische Untersuchung der oberen Atemwege vorgenommen.
Landessanitätsrat tagt am Nachmittag
Am späten Dienstagnachmittag will sich der Landessanitätsrat mit dem Fall befassen. Ende letzter Woche hat Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) die Einberufung des Landessanitätsrats angekündigt. Der Landessanitätsrat ist unabhängig und weisungsfrei und trifft sich zwei bis dreimal pro Jahr, zum Beispiel um über neue Impfprogramme zu diskutieren.
Im 16-köpfigen Expertengremium sitzen Klinikprofessoren, Primarii der Bezirkskrankenhäuser, sowie Vertreter der Ärzte- und Apothekerkammer. In der heutigen Sitzung geht es um insgesamt 16 Tagesordnungspunkte. Einer davon ist der Gebrauch und die Zulässigkeit der Anwendung von Propofol bei Kindern und Jugendlichen.