Neue Details zum Tod von Kleinkind

Nach dem Tod einer Dreijährigen hat die Innsbrucker Klinik am Montag nähere Details bekanntgegeben. Das Mädchen sei weder in Narkose gestorben noch habe es eine Magenspiegelung gegeben, hieß es.

Das Mädchen sei seit mehreren Tagen auf der Intensivstation in einem äußerst schlechten Zustand gewesen, hieß es vonseiten der Klinik. Am Freitagvormittag sei das Kind dann verstorben, aber weder bei einer Operation noch in der Narkose.

Ärztliche Direktorin Alexandra Kofler

APA/ROBERT PARIGGER

Dr. Alexandra Kofler bei der Pressekonferenz am Montag

Kind musste intubiert bleiben

„Man hat die oberen Luftwege in Vollnarkose endoskopisch inspizieren müssen, weil man nicht wusste, ob dieser Superkleber oder Dämpfe des Superklebers unter Umständen im Bereich dieser oberen Luftwege Schaden angerichtet haben. Man hat dort eine Schwellung gefunden und musste daher das Kind nach dem Eingriff intubiert lassen. Das Kind ist routinemäßig an die Kinderintensivstation gekommen und dort weiter behandelt worden“, so die Ärztliche Direktorin in der Klinik Innsbruck, Alexandra Kofler, in einer Pressekonferenz.

Multiorganversagen

Die Narkose sei „ohne Probleme“ verlaufen. Zu der Verschlechterung sei es rund drei Tage später gekommen, erklärte Alexandra Kofler bei der Pressekonferenz. Diese mündete in ein Multiorganversagen des Kindes. Warum sich der Zustand des Kindes während des künstlichen Tiefschlafs an der Intensivstation so verschlechterte, ist unklar.

„Gibt es einen Schuldigen?“

Parallel zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, die eine Obduktion der Leiche angeordnet hat, rollt die Klinikspitze den Fall intern auf. Die Ermittlungen laufen rund um die Frage, ob es einen Schuldigen am Tod der Dreijährigen gibt, so Kliniksprecher Johannes Schwamberger.

Mitte Oktober war das Mädchen ins Krankenhaus gekommen, nachdem es angeblich Klebstoff verschluckt hatte.

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Klinik wieder in den Schlagzeilen

Mit diesem Todesfall ist die Kinderklinik Innsbruck erneut in die Schlagzeilen geraten. In den vergangenen Monaten schockierten bereits der Fall der kleinen Nadina aus Kufstein, die seit einer Routineoperation schwerstbehindert ist, sowie der Tod des kleinen Amel, der nach einem Einlauf verstorben ist.

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Die Kinderklinik sei aber kein Ort, „wo ständig etwas passiert“, so Kofler in der Pressekonferenz. Pro Jahr würden 80.000 Kinder behandelt. „Wir verschleiern nichts und arbeiten ständig an einer Qualitätsverbesserung“, beteuerte sie.