Grünes Licht für Brenner-Windpark

Die Südtiroler Landesregierung hat für den umstrittenen Windpark auf der italienischen Seite des Sattelbergs grünes Licht gegeben. Genehmigt wurde am Montag die „abgespeckte“ Version.

Wie Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) bei einer Pressekonferenz am Montag in Bozen mitteilte, dürften es nur mehr 19 Windräder sein. Ursprünglich vorgesehen waren 22 Windräder.

Kompromiss zugunsten ökologischer Energie

Durnwalder verwies darauf, dass dies ein Kompromiss zwischen der Notwendigkeit von Anlagen zur Produktion von Alternativenergie und dem Landschaftsschutz sei.

Windpark Brenner:

  • 19 Windräder,
  • jedes davon 70 Meter hoh
  • aufgestellt auf einer Strecke von 13 Kilometern
  • 100 Mio. KWh/Jahr
  • Radar soll Vogelflugrouten erkennen und Windräder notfalls stoppen

Mit der neuen Anlage auf 2.300 Meter könnten 100 Millionen Kilowattstunden Strom jährlich erzeugt werden. Dies sei vergleichbar mit dem Strombedarf des Wipptals.

Begleitender Vogelschutz

Voraussetzung für die Realisierung seien allerdings einige Auflagen. So forderte die Landesregierung einen ökologischen Begleitbericht und einen Radar für den Vogelschutz. Damit soll der Flugverkehr der Vögel rechtzeitig erfasst und die Anlagen im Notfall abgeschaltet werden. Zudem dürfe es laut Landeshauptmann nur mehr eine Zufahrt zum Windpark geben.

Breite Ablehnung im Vorfeld

Besonders die Alpenvereine aus Österreich (OeAV), Deutschland (DAV) und Südtirol (AVS) hatten sich gegen den Bau des Windparks am Sattelberg ausgesprochen.

Mehr zum Thema:

Durch den Park und den dazugehörigen Infrastrukturmaßnahmen würde einer der wenigen noch naturnahen Landschaftsräume im Brennergebiet zerstört werden. Zudem würden Zugvogelrouten massiv gestört, kritisierten sie. Auch die Tiroler Landesregierung, die in dem Verfahren nur ein Anhörungsrecht hatte, hatte sich gegen den Windpark ausgesprochen.

Alpine Vereine erwägen Rechtsmittel

Die Alpenvereine erneuerten nach dem Beschluss der Südtiroler Landesregierung ihre Kritik. Trotz der Reduktion von 22 auf 19 Windräder würden die negativen Umweltauswirkungen rund um das Projekt „Sattelberg“ erhalten bleiben. Die Zufahrtsstraße werde kilometerweise massiv ausgebaut bzw. neu gebaut, eine Hochspannungsleitung und weitere Infrastrukturanlagen müssten errichtet werden, hieß es vonseiten des AVS.

Gemeinsam mit dem OeAV und mit der Unterstützung der Partnervereine und -organisationen werde man mögliche rechtliche Schritte abwägen, um die Umsetzung des Projekts zu verhindern, kündigte der Alpenverein Südtirol an.