Kraftwerk: Osttirol geht neuen Weg

Um ein neues Kraftwerksprojekt umzusetzen wollen die Gemeinden Prägraten und Virgen in Osttirol einen völlig neuen Weg gehen. So sollen unter anderem die Bürger durch einen eigenen Beirat in das Projekt eingebunden werden.

Zwischen Prägraten und Virgen soll das Kraftwerk um 144 Millionen Euro entstehen. Eine zwölf Kilometer lange Druckrohrleitung führt zwischen den Gemeinden zum Krafthaus. Die Kosten teilen sich Prägraten, Virgen und die Entwicklungsfirma INFRA.

Für das Kraftwerksprojekt Obere Isel habe es bereits ein Umweltverträglichkeitsvorverfahren gegeben, sagt Dietmar Ruggenthaler, Bürgermeister von Virgen. Bei diesem Vorverfahren sei festgestellt worden, dass es keine unüberwindbaren Hürden gebe.

Hoffen auf direkte Wertschöpfung

Man erhoffe sich direkte Wertschöpfung, die über die Iselstiftung in Zukunftsprojekte im Tal fließen solle, so Anton Steiner, Bürgermeister von Prägraten.

Bürger sollen eingebunden werden

Es gibt Widerstand gegen das Kraftwerk. Die Isel ist der letzte freifließende Gletscherfluss der Alpen, wird argumentiert. Um der Bevölkerung die Sorgen zu nehmen, soll sie daher in die Planung einbezogen werden. Es sollen eine Bürgerbefragung, Diskussionsforen im Internet und einen eigenen Beirat – den Iselrat - geben.

Argumente der Gegner berücksichtigen

Man wolle die Gegner nicht über den Tisch ziehen, verspricht Geschäftsführer Wolfgang Widmann. Man wolle die Argumente der Gegner hören und soweit es möglich sei auch berücksichtigen.

Man lerne auch von der anderen Seite. Daher hoffe man, dass man die andere Seite davon überzeugen könne, dass es sich dabei um ein Kraftwerk handelt, das ökologisch in Ordnung ist, so Widmann.

Bürgerinitiative will nicht nachgeben

Die Kraftwerksgegner sind zwar froh mit im Boot zu sein, bleiben allerdings noch kämpferisch. Es werde nicht so sein, dass die Bürgerinitiative über den Tisch gezogen werde und dann zu dem Projekt Ja sage. In der Bürgerinitiative seien zehn, zwölf engagierte Bürger. Alle Bedenken und Recherchen würden sie bestärken. Sie seien auf dem richtigen Weg, zeigt sich Adolf Berger von der Bürgerinitiative Prägraten selbstbewusst.

Als Betreiberfirma wird noch eine österreichische Elektrizitätsgesellschaft gesucht. Das kann, muss aber nicht die TIWAG sein, heißt es.