Italientief erwischt Tirol kalt

Ein Kälteeinbruch hat am Montag in Tirol Schneefälle bis in tiefe Lagen gebracht. Die Folgen waren erste Straßensperren und Stromausfälle. Die Brennerbahnstrecke bleibt bis Montagabend gesperrt.

Nach Wintereinbruch: ÖBB-Mitarbeiter schneiden Bäume aus Oberleitung

ÖBB

ÖBB-Mitarbeiter schneiden Bäume aus der Oberleitung.

Der Wintereinbruch hat am Montag in Tirol zu einer mehrmaligen Unterbrechung der Brennerbahnstrecke geführt. Mehrere unter der Schneelast geknickte Bäume haben Fahrleitung und Befestigungsvorrichtungen beschädigt, teilten die ÖBB in einer Aussendung mit. Der Streckenabschnitt Steinach bis Bahnhof Brenner bleibt aus Sicherheitsgründen vorerst bis in die Abendstunden gesperrt.

Schienenersatzverkehr auf Brennerstrecke

Ein Schienenersatzverkehr sei eingerichtet. Fahrgäste internationaler Züge würden im Bahnhof Innsbruck umsteigen. Für den Nahverkehr laufe der Schienenersatzverkehr ab Steinach.

Stromausfall: Bis zu 10.000 Betroffene

Wegen umgestürzter Bäume fielen einige Mittelspannungsleitungen aus. Am Montagvormittag waren noch rund 3.500 Haushalte in Tirol ohne Strom. In Summe waren insgesamt fast 10.000 Kunden im Bereich Nauders-Pfunds, im Kaunertal, im Obernbergtal, in Finkenberg-Tux, Hochfilzen-St.-Ulrich-St.-Jakob sowie im Tauerntal betroffen.

Die zuständige TIWAG-Netz-AG arbeitet laut eigenen Angaben mit allen verfügbaren Kräften an der Behebung der Schäden. Eine wirkliche Entspannung sei aber am Dienstag zu erwarten, heißt es.

Der Wintereinbruch hat in der Nacht auf Montag in höheren Lagen teils große Mengen Schnee gebracht.

Bäume stürzten auf Bahnstrecke

Zwischen Steinach und Brenner stürzten Bäume auf die Oberleitung. Für die Züge gab es kurze Zeit kein Durchkommen. Wegen der winterlichen Bedingungen wurden in Tirol das Timmelsjoch und das Hahntennjoch gesperrt. Schneekettenpflicht wurde für Teile des Ötztals und für die Silvrettahochalpenstraße ausgerufen. Radfahrer kämpfen sich auf dem Brenner über die verschneite Fahrbahn.

Sender Burgschrofen längere Zeit ohne Strom

Auch die Sendeanlage Burgschrofen bei Prutz/Fendls war längere Zeit ohne Stromversorgung. Umgestürzte Bäume versperrten den Weg dorthin. Die Anlage wird derzeit mit einem Notstromaggregat versorgt. Ob die TIWAG den Schaden noch am Montag beheben kann, ist ungewiss.

Wettersturz für Meteorologen untypisch

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Montag ist es österreichweit um etwa zehn bis 15 Grad kälter als noch am Sonntag, so Thomas Krennert von der Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG). Frisch werde es noch bis Mittwoch bleiben. „Auch erster Frost in alpinen Tälern ist möglich“, sagte Krennert.

Laut Manfred Bauer vom ZAMG-Wetterdienst Innsbruck handelt es sich um keinen typischen Temperatursturz. Das letzte Mal, dass es im September in Innsbruck schneite, war im Jahr 1936.