WK fordert Lösungen für Wohnproblematik

Die Wirtschaftskammer fordert rasch umsetzbare Lösungen für ein leistbares Wohnen. Wohnen und Wirtschaft würden stark zusammenhängen. In Tirol ist günstiger Wohnraum seit Jahrzehnten ein Problem.

700 Euro Miete für eine 35 Quadratmeter große Garconniere ist in Innsbruck keine Seltenheit. Die Wohnungspreise sind in den letzten fünf Jahren um gut 40 Prozent gestiegen. Dem müsse man entgegenwirken, sagt Jürgen Bodenseer, Präsident der Wirtschaftskammer.

sozialer Wohnbau

ORF

Wohnungen sind in Tirol für viele Menschen kaum erschwinglich

Besonders bei Zweitwohnsitzen, Ferienwohnsitzen und Leerständen fordert Bodenseer die Politik auf, härter durchzugreifen. Es gebe bereits gewisse gesetzliche Bestimmungen, die man aber durchziehen müsse. Von den Gemeinden müsse man die Einhaltung gewisser Regeln fordern und man dürfe nicht freistellen, ob man prüft oder nicht prüft, etwa bei Freizeitwohnsitzen.

Kritik an Fünf-Euro-Grenze

Mit Fünf-Euro-Wohnungen wurden in den letzten Jahren versucht, mehr in den gemeinnützigen Wohnbau zu investieren. Grundsätzlich sei das eine gute Idee, meint Anton Rieder, Bau-Innungsmeister. Um fünf Euro pro Quadratmeter könne man aber keine guten Wohnungen bauen. Man sei da sehr knapp und könne das in dieser Form eigentlich nicht in guter und vernünftiger Qualität herstellen. Mit sechs oder sieben Euro könnte man ordentliche, aber sehr günstige Wohnungen errichten.

Auch strenge Regelungen wie etwa vorgeschriebene Stellplätze müssten aufgelockert werden, so Rieder. Zusätzlich fordert Rieder auch die Erhöhung der Wohnbauförderung, sonst könne man künftig viele Bauprojekte nicht umsetzen.