Bauwirtschaft rechnet mit Zuwächsen

Mit einem klaren Plus rechnet die Tiroler Bauwirtschaft für das Jahr 2018. Zum vierten Mal in Folge werden Anstiege im Bau erwartet. Einen großen Anteil daran habe die gut laufende Wirtschaft.

Über 1,78 Milliarden Euro Baubudget werden für die Tiroler Bauwirtschaft heuer vorhergesagt, das sind um fünf Prozent mehr als im Vorjahr, wo es 1,69 Milliarden waren. Das haben Umfragen unter den öffentlichen Bau-Auftraggebern wie Land und Gemeinden und unter den Baufirmen ergeben. Damit verzeichnet die Bauwirtschaft seit 2013 ein Wachstum, das im Vorjahr mit 10,6 Prozent besonders kräftig ausfiel. Derzeit laufen vor allem die Wohnbausanierung und der Bau von Verkehrswegen gut, freut sich Manfred Lechner, der Sprecher der Bauindustrie. Die Wirtschaft wachse und die Nachfrage sei wieder gegeben.

Arbeiter auf Baustelle, im Hintergrund Bagger

ORF

Die Baufirmen schauen zuversichtlich in die Zukunft.

Suche nach Nachwuchs

Trotz der guten Auftragslage bleibt das Personalproblem in der Bauwirtschaft bestehen. Die Lehrlingszahlen sind zwar im letzten Jahr bereits um 6,5 Prozent angestiegen, sie waren davor aber auf einem Rekordtief. Wenn man die Alterspyramide anschaue, dann sei man ein wenig überaltert und deswegen sei man daran, junge und technische interessierte Nachwuchskräfte zu bekommen, so Lechner.

Die Bauwirtschaft kritisiert auch die Rahmenbedingungen. Die Vorschriften seien oft zu streng, es könne nicht sein, dass in manchen Gemeinden drei Tiefgaragenstellplätze pro Wohnung vorgeschrieben seien. Auch die oft vorgeschriebenen händischen Pläne seien nicht mehr zeitgemäß, so Anton Rieder, Innungsmeister des Tiroler Baugewerbes, man solle die digitalen Methoden der heutigen Zeit verwenden. So müsse man in der Wohnbauförderung noch jeden einzelnen Raum händisch nachrechnen, obwohl man dazu digitale Möglichkeiten hat.

Forderung nach Verdichtung im Wohnbau

Für Kritik sorgt auch der Umgang mit dem begrenzten Bauplatz in Tirol. Man müsse die vorhandenen Flächen besser nutzen, fordert Rieder. So könne die Raumordnung gewisse Mindestdichten vorschreiben, um Grund und Boden besser ausnutzen zu können. Nur so könne man ausreichend Wohnungen zur Verfügung stellen, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz der Wirtschaftskammer.