Erste Hochrechnung kurz nach 17.00 Uhr

Am Sonntag entscheiden 537.273 Tirolerinnen und Tiroler über die Verteilung der 36 Mandate im Landtag. Die SpitzenkandidatInnen haben bereits ihre Stimmen abgegeben und zeigen sich allesamt zuversichtlich.

Bei der Landtagswahl stellen sich landesweit sieben Parteien der Wahl. Neben den im Landtag Vertretenen - ÖVP, SPÖ, Grüne, FPÖ und Liste Fritz - treten zum ersten Mal NEOS und die Liste Family - Die Tiroler Familienpartei an. Die achte Liste, impuls-tirol, kandidiert nur in acht der neun Wahlkreise, obwohl sie aktuell mit drei Mandataren im Landtag sitzt.

Wie die Landeswahlbehörde am Freitag mitteilte, wurden 32.980 Wahlkarten ausgegeben.

ÖVP will wieder über 40-Prozent-Marke landen

Die ÖVP tritt nach 2013 zum zweiten Mal mit Landeshauptmann Günther Platter an der Spitze an und hofft darauf, das historisch schlechteste Ergebnis von 39,35 Prozent vergessen zu machen. Mit Platter an der Spitze will die Partei die 40-Prozent-Marke wieder überspringen - mehr dazu in Ein Gipfel für Tiroler VP zu wenig (tirol.ORF.at, 27.1.2018).

Günther Platter

APAgeorg Hochmuth

Der Tiroler Landeshauptmann und ÖVP-Spitzenkandidat Günther Platter und der Bürgermeister von Zams, Siegmund Geiger, nach ihrer Stimmabgabe in Zams. Dabei zeigte sich der schwarze Landeschef einmal mehr optimistisch. Er sei zuversichtlich, dass ein Vierer vor dem Ergebnis stehen werde.

Wie bereits bei der letzten Landtagswahl werben auch diesmal die anderen Parteien mehr oder weniger offen um eine Zusammenarbeit mit der Volkspartei. Möglicherweise kommt Platter daher in die komfortable Position, aus mehreren Koalitionspartnern wählen zu können.

Stimmenanteile der Parteien 2013 in Prozent - Säulengrafik, Sitzverteilung im Parlament - Tortengrafik

Grafik: APA; Quelle: APA

Ergebnis der Landtagswahl 2013

Ergebnis Landtagswahl 2013

APA-Grafik

SPÖ will deutlich dazugewinnen

Die SPÖ ereilte 2013 mit dem Absturz auf 13,7 Prozent der Stimmen der bisherige Tiefstand. Für die jetzige Wahl sind die Ziele ambitioniert gesteckt. Spitzenkandidatin Elisabeth Blanik gab als Devise aus, „stärkste Oppositionspartei“ zu werden.

Der Listenzweite, der Sellrainer Bürgermeister Georg Dornauer, will sich damit nicht zufriedengeben. Er will auf Platz zwei landen. Er hält sogar bis zu 25 Prozent der Stimmen für die SPÖ für möglich - mehr dazu in SPÖ will bei Landtagswahl dazugewinnen (tirol.ORF.at, 27.1.2018)

Elisabeth Blanik

APA/Expa/JFK

Elisabeth Blanik ging mit ihrem Hund in Lienz zur Wahl. „Der zweite Platz ist nach wie vor das Ziel, auch wenn es in den aktuellen Umfragen nicht danach aussieht“, sagte Blanik nach ihrer Stimmabgabe gegenüber der APA.

Entscheidende Wahl für Tiroler Grüne

Für die Grünen geht es vor allem darum, stark genug zu werden, um sich erneut für eine Koalition mit der Volkspartei ins Spiel zu bringen. Die Parteispitze selbst gab sich im Formulieren des Ziels bedeckt und wollte sich nicht auf eine Zahl festlegen. Aber: „Für uns Grüne und die Umwelt geht es bei dieser Landtagswahl um alles“, betonte Klubobmann Gebi Mair - mehr dazu in Entscheidende Wahl für Tiroler Grüne (tirol.ORF.at, 25.1.2018).

Der Druck auf Spitzenkandidatin Ingrid Felipe dürfte bei dieser Wahl allerdings besonders groß sein, da sie Bundessprecherin war, als die Grünen im Herbst aus dem Nationalrat ausschieden.

Ingrid Felipe

APA/Jakob Gruber

Spitzenkandidatin Ingrid Felipe (Grüne) mit Pressesprecher Sebastian Müller und ihrer Mutter bei der Stimmabgabe in Rum. Unverändert hoffte sie dabei auf die Zweistelligkeit.

FPÖ will Stimmenanteil verdoppeln

In die Landesregierung wollen die Freiheitlichen mit Spitzenkandidat Markus Abwerzger. Dafür wäre ein großer Stimmenzuwachs ein gutes Argument. Bei der Wahl 2013 kam die FPÖ auf 9,34 Prozent der Stimmen und startet damit von einem relativ niedrigen Niveau aus.

Während Abwerzger selbst schon ein deutliches Plus und den zweiten Platz als Wahlziele ausgab, legte ihm Bundesparteichef Heinz-Christian Strache die Latte noch etwas höher: „Eine Verdoppelung ist drinnen, vielleicht sogar mehr“ - mehr dazu in FPÖ will Platz zwei bei Landtagswahl (tirol.ORF,at, 10.1.2018).

Markus Abwerzger

APA/Jakob Gruber

Markus Abwerzger hat im Innsbrucker Stadtteil Pradl gewählt und zeigte sich zuversichtlich, dass seine Partei ordentlich zulegen kann. Die kursierenden Umfragen wiesen den Freiheitlichen mindestens 13 Prozent aus. Ab einem solchen Ergebnis müsse man zufrieden sein.

Liste Fritz will Mandate auf vier verdoppeln

Die Überraschung der Landtagswahl 2008 - die Liste Fritz – kämpft um den Wiedereinzug in den Landtag. 2008 konnte die Liste des ehemaligen Arbeiterkammer-Präsidenten Fritz Dinkhauser noch 18,35 Prozent der Wähler hinter sich versammeln. Im Jahr 2013 wurde sie auf 5,61 Prozent dezimiert.

Als Wahlziel nannte die Liste Fritz mit ihrer Spitzenkandidatin Andrea Haselwanter-Schneider die Verdoppelung der derzeit zwei Mandate - mehr dazu in Liste Fritz will Mandate verdoppeln (tirol.ORF,at.21.2018).

Andrea Haselwanter-Schneider

zeitungsfoto.at

Liste-Fritz-Spitzenkandidatin Andrea Haselwanter-Schneider war am Sonntag bei ihrer Stimmabgabe in Oberperfuss „immer noch optimistisch“. „Wir waren bis zum Schluss unterwegs und haben immer gute Rückmeldungen erhalten“, so Haselwanter-Schneider.

Einzug in Landtag erklärtes Ziel für NEOS

Für NEOS geht es auf den ersten Blick um den Einzug in den vierten Landtag, auf den zweiten liebäugelt Spitzenkandidat Dominik Oberhofer offenbar mit mehr und bringt durchaus selbstbewusst eine schwarz-pinke Koalition ins Spiel.

Eine derartige Konstellation wäre die erste in Österreich und würde Tirol „guttun“, so Oberhofer. Dafür müssten die Pinken zumindest das Tirol-Ergebnis der Nationalratswahl erreichen. Mit den 5,72 Prozent vom 15. Oktober wäre die Fünfprozenthürde nämlich genommen - mehr dazu in NEOS-Wahlkampfauftakt in Innsbruck (tirol.ORF.at, 23.1.2018).

Dominik Oberhofer

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NEOS-Spitzenkandidat Dominik Oberhofer zeigte sich am Sonntag bei der Stimmabgabe in seiner Heimatgemeinde Telfes im Stubaital „sehr optimistisch“, dass es mit dem Landtagseinzug klappen wird.

Impuls-tirol hofft auf Einzug

Nur auf Sparflamme läuft der Wahlkampf bei impuls-tirol. Die Finanzlage der Bürgerpartei von Josef Schett und Maria Zwölfer erlaubt keine große Materialschlacht. Das erklärte Ziel der Partei ist der Einzug in den Landtag.

Schett baute zuletzt aber für den Fall des Scheiterns schon vor: „Wenn es sich vielleicht doch knapp nicht ausgeht, dann bricht für uns keine Welt zusammen“ – mehr dazu in Einzug in Landtag als Ziel für impuls-tirol (tirol.ORF.at, 5.2.2018).

Josef Schett

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Als Erster der Spitzenkandidaten hat am Sonntag impuls-tirol-Frontmann Josef Schett gewählt. Der 57-Jährige gab seine Stimme in Begleitung seiner Frau, seines Vaters und zweier Töchter im Gemeindeamt von Innervillgraten in Osttirol ab und zeigte sich relativ entspannt: „Ich lasse es auf mich zukommen.“

Zehn Prozent Ziel der Liste Family

Deutlich optimistischer gab sich hingegen die Frontfrau der Liste Family, LAbg. Andrea Krumschnabel. Ihre Partei wolle die Überraschung der Landtagswahl 2018 werden, zehn Prozent der Stimmen bzw. vier Mandate wolle sie erreichen. Der Einzug in den Landtag sei nur ein „kleines Ziel“ - mehr dazu in „Family“-Partei will die Überraschung werden (tirol.ORF.at, 25.1.2018).

Andrea Krumschnabel

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Die Spitzenkandidatin von Family - Die Tiroler Familienpartei, Andrea Krumschnabel, gab zu Mittag in einem Wahllokal in einem Kindergarten in Kufstein in Begleitung ihres Ehemanns, des Kufsteiner Bürgermeisters Martin Krumschnabel, und ihres Sohnes Niklas ihre Stimme ab. „Ich bin nach wie vor ganz zuversichtlich, dass wir den Einzug in den Landtag schaffen“, meinte sie.

Über 530.000 Wahlberechtigte

Bei der Landtagswahl sind insgesamt 537.273 Personen wahlberechtigt. Die ersten Wahllokale öffnen am Sonntag um 7.00 Uhr, die letzten schließen um 17.00 Uhr.

In 216 Gemeinden sind alle Wahllokale barrierefrei, in weiteren 31 der Großteil. In den restlichen muss die Gemeinde für den Zugang für Wähler mit Mobilitätseinschränkung sorgen - beispielsweise durch Anbringung einer temporären Rampe. Für Blinde oder Sehbehinderte stehen in den Wahllokalen Schablonen zur Verfügung, die das Ausfüllen des Stimmzettels erleichtern sollen.

Da die Briefwahl- und alle anderen Wahlkarten heuer erstmals in Tirol gleich am Sonntag ausgezählt werden, kann die Landeswahlbehörde nicht genau abschätzen, wann das vorläufige Gesamtergebnis zu erwarten ist. 2013 kam es - eben ohne Briefwahlkarten - um 19.15 Uhr, heuer könnte es bis 22.00 Uhr dauern.

Diskussion der Spitzenkandidaten und -kandidatinnen

APA/EXPA/JFK

Diskussion der Spitzenkandidaten und -kandidatinnen

Elefantenrunde im ORF ohne Untergriffe

Eine Woche vor der Tiroler Landtagswahl diskutierten im ORF-Landesstudio Tirol die Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten mit Robert Unterweger. Betont sachlich nahmen sie zu zentralen Zukunftsthemen Stellung - mehr dazu in Elefantenrunde ohne Untergriffe.

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