Verbreitet große Lawinengefahr in Tirol
Verantwortlich für die große Lawinengefahr ist der Neuschneezuwachs, der im Westen Tirols bis zu 100 Zentimeter beträgt, in Verbindung mit Sturm. Der Sturm hat auf den Bergen für umfangreiche Schneeverfrachtungen gesorgt. Vor allem in den Schattseiten liegt der Schnee auf einer eingeschneiten Reifschicht, die bei Schneebrettlawinen eine ideale Bruchfläche darstellt. Aber auch sonnseitig sind im Schnee Schwachschichten zu finden.
Westen und Norden Tirols besonders betroffen
Im Westen und Norden Tirols beurteilt der Lawinenwarndienst die Gefahr durchgängig als „groß“, was der Stufe vier auf der fünfteiligen Skala entspricht. In den restlichen Landesteilen war die Gefahr oberhalb von 1.600 Metern „groß“, nur in Osttirol war sie auch im Hochgebirge „erheblich“, also Stufe 3. Auch diese Gefahrenstufe sollte von Wintersportlern nicht unterschätzt werden, bei „erheblicher“ Lawinengefahr ereignen sich erfahrungsgemäß die meisten Lawinenunfälle.
Straßen- und Bahnsperre
Durch die angespannte Lawinensituation mussten auch Straßen gesperrt werden, so war am Donnerstagvormittag der Arlbergpass sowie die Zufahrt ins Skigebiet Kühtai von Innsbrucker Seite gesperrt. Auch die Arlbergbahn musste aus Sicherheitsgründen auf Tiroler Seite zwischen Strengen und St. Anton gesperrt werden.
Die Dauer der Bahnsperre war vorerst nicht absehbar. „Die Lage wird von der Lawinenkommission laufend neu beurteilt“, sagte ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair. Es sei ein Schienenersatzverkehr zwischen Landeck-Zams und Bludenz ohne Halt in St. Anton eingerichtet. Für Reisende, die nach St. Anton wollen, stünden in Bludenz Shuttlezüge bereit.