Landeshauptmann erpresst: Ein Jahr Haft

Wegen versuchter Erpressung, versuchter Nötigung und versuchtem Widerstand ist am Freitag eine 60-Jährige zu einem Jahr Haft und zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Sie wollte unter anderem den Vorarlberger Landeshauptmann erpressen.

Die 60-Jährige hatte laut Anklage versucht, ein Darlehen in der Höhe von 150.000 Euro löschen zu lassen. Dazu habe sie Rechnungen wegen angeblicher Trademarkverletzungen verschickt. Betroffen von diesen Rechnungen waren neben Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner und Bankenvertretern auch der Vorstand der Wohnbauförderungsabteilung des Landes, eine Grundbuchrechtspflegerin und Richter des Landesgerichtes Feldkirch.

Die Vorarlbergerin gab am Freitag vor Gericht zu, die Briefe verfasst und abgeschickt zu haben. Die Pfandbriefe habe sie nicht verschickt. Jemand, der ein Geschäft daraus habe machen wollen und von dem sie sich mittlerweile distanziert habe, als ihr seine Machenschaften klar wurden, habe diese Briefe für sie verfasst. Sie selbst habe niemandem schaden wollen.

Haft auf Bewährung und Geldstrafe

Wie ernst der Staat ein solches Vorgehen sieht, wurde ihr am 23. Februar kurz vor 6.00 Uhr klar. Da standen zwölf bewaffnete Cobra-Beamte vor ihrem Haus und im Garten der 60-Jährigen. Darauf folgten 14 Tage Untersuchungshaft.

Am Freitag wurde sie zu einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe von 1.440 Euro verurteilt. Die Angeklagte nahm das Urteil an.

Prozess wegen möglicher Befangenheit in Innsbruck

Der Prozess wird in Innsbruck abgewickelt, weil Vorarlberger Richter betroffen sind und jeder Anschein von Befangenheit durch die Verlegung nach Innsbruck vermieden werden soll.